Blaue Karawane

Wüna, das Blaue Kamel

Karawanen sind immer in Bewegung. Meistens mit Kamelen. Die Blaue Karawane ist mit einem blauen Kamel unterwegs. Mit Wüna, dem Wüsten-Narrenschiff. 

Wüna ist flauschig, 12 Meter lang, 2,4 Meter breit und bis zum Kopf 5,4 Meter hoch. 

Und: Wüna ist blau! So blau wie die Farbe des Himmels und des Wassers. Weil blau die Farbe der Sehnsucht ist. Und natürlich, weil Marco Cavallo blau ist. Denn Marco, das riesige blaue Pferd, das 1975 den Auszug der der Insassen aus der Irrenanstalt in Triest anführte, und Wüna, das blaue Kamel, verbindet die gleiche Sehnsucht: die Sehnsucht nach Freiheit, dem einzigen Mittel, das heilt. Und nach einer Gesellschaft, die von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt geprägt ist und aus der niemand ausgegrenzt wird. 

Wüna, das Wüsten-Narrenschiff

Kamele sind Wüstenschiffe. Sie transportieren kostbare Kulturgüter durch oft unwegsame Gegenden und ermöglichen so den Kontakt zwischen Menschen fremder Länder und verschiedener Lebensarten. Und Narrenschiffe wurden schon im Mittelalter als künstlerisches Stilmittel benutzt, um die Verrücktheiten der normalen Gesellschaft aufzudecken und das Normale satirisch-spielerisch in Frage zu stellen. 

Das blaue Kamel Wüna ist beides: Es ist Wüsten- und Narrenschiff. Es transportiert die kostbare Idee, dass Menschen aus unterschiedlichsten Lebenswelten miteinander in Kontakt treten und Freundschaft schließen können. Nicht zwanghaft, sondern durch gemeinsame spielerische und künstlerische Aktionen. Über alle Grenzen hinweg. 

Kommen Sie mit!

Das blaue Kamel wurde eigens für die Blaue Karawane erschaffen. Viele Männer und Frauen, ein Konstrukteur und eine Künstlerin, Werftarbeiter der Aucoop-Bootswerkstatt, Weserschiffer, Tischler und Polsterer, Azubis aus Jugendwerkstätten, helfende Hände vom Recyclinghof, Studierende der Kunsthochschule, Schülerinnen und Schüler waren daran beteiligt und haben es zu einem richtigen Kunstwerk gemacht.

Seit 1994 war Wüna bei vielen Veranstaltungen in Bremen, Bonn, Mainz, Lüneburg, Weimar, Berlin und anderswo dabei und hat die Menschen für die Ideen der Blauen Karawane begeistert.  Kommen Sie mit und überschreiten Sie gemeinsam mit uns die Grenzen althergebrachter Normen und Denkstrukturen, die uns daran hindern, offen auf einander zuzugehen und miteinander Freundschaften zu schließen! 

Die Blaue Karawane und ihre Ziele

Motto

Willst du ein Schiff bauen, so rufe nicht die Menschen zusammen, um Pläne zu machen, Arbeit zu verteilen, Werkzeuge zu holen und Holz zu schlagen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, endlosen Meer.

Antoine de Saint Exupéry

Die Blaue Karawane e.V. ist ein Zusammenschluss von Menschen aus unterschiedlichen Berufsfeldern und verschiedenen Lebenszusammenhängen.

2020 ist die Blaue Karawane in die Blauen Manege des BlauHaus-Projektes am Kommodore-Johnsen-Boulevard 11 an der Hafenkante in der Überseestadt gezogen. Mit ihren Veranstaltungsräumen, dem Café, den Werkstätten und Ateliers ist sie Anlaufstelle für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung, Menschen, die mit psychischen und/oder körperlichen Einschränkungen leben, für Migrant*innen, die in diesem Land nach einer neuen Heimat suchen für Frauen und Männer, Alte und Junge, Verrückte und Normale, Menschen aus einem stabilen Umfeld und solche mit existentiellen Nöten, (Früh-) Rentner*innen und Erwerbstätige, Kranke und Gesunde. 

Warum gibt es uns?

Die Blaue Karawane ist in Bremen (und darüber hinaus) bekannt für ihre „blauen Aktionen“, mit denen sie gegen die Ausgrenzung von Menschen und für ihre gleichberechtigte Teilhabe an gesellschaftlichen Entwicklungen eintritt. Dahinter steht die Überzeugung, dass eine Gesellschaft reicher wird, wenn sie sich für Menschen, die anders sind, interessiert und das Außergewöhnliche, „Unnormale“ auch bei sich selbst zulassen kann. 

Die Blaue Karawane setzt sich mit Phantasie und Kreativität dafür ein, sich von der „Ver-Anstalt-ung“ des Lebens zu verabschieden und die ausgetretenen Pfade der Konvention und eingeengten Denk- und Handlungsweisen zu verlassen, die den Lebensalltag nur allzu oft bestimmen.

Unsere Ziele

1. Konsequent inklusiv

Die psychosoziale Arbeit der Blauen Karawane begann 1981 mit der Auflösung der psychiatrischen Anstalt Kloster Blankenburg. Damit verbunden war die Hoffnung der langjährigen Insass*innen auf ein selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliche Teilhabe in ihrer Heimatstadt Bremen. 

Die Blaue Karawane lebt von dieser Erfahrung und verwirklicht konsequent den Leitgedanken der UN-Behindertenrechtskonvention. Mit ihren Projekten und Aktivitäten ist sie eine echte Alternative zum gängigen Hilfesystem mit seinen marktbestimmten, auf Rentabilität ausgerichteten professionellen Angeboten und der damit verbundenen Zerstörung vorhandener Sozialräume und gemeinschaftlicher Ressourcen.

Für alle Tätigkeitsbereiche der Blauen Karawane gilt deshalb:

  • Die Blaue Karawane steht allen Interessierten offen. 
    Dadurch entsteht eine "gesunde" Mischung von belastbaren und weniger belastbaren Menschen aller Altersstufen und aus allen (Einkommens-) Schichten und Lebensbereichen der Gesellschaft. Diese Mischung trägt dazu bei, die oft starren Grenzen zwischen Normalen und Verrückten, Gesunden und Kranken beweglicher zu gestalten.
     
  • Keine Trennung von Hand- und Kopfarbeit
    In den Tätigkeitsbereichen der Blauen Karawane, in Ateliers, Werkstätten, und Verwaltung arbeiten Professionelle, Halb-Professionelle und Ehrenamtliche zusammen – je nach Fähigkeiten und Möglichkeiten.
    Im Kern geht es darum Anlässe zu schaffen, bei denen Menschen mit unterschiedlichstem kulturellen und sozialen Hintergrund trotz der Diversität ihrer Lebenslagen miteinander in Aktion treten, um ihr Lebensumfeld und ihren Alltag gemeinsam zu gestalten.
     

  • Jede*r ist wichtig, jede*r  wird gebraucht
    Die Tätigkeiten richten sich nach den Bedürfnissen der Karawanenmitglieder, der Nachbarschaft und des Stadtteils. Die Arbeit von integrativ beschäftigten Personen führt für einige zur (Wieder-) Erlangung eines Platzes auf dem ersten Arbeitsmarkt. Für den größeren Teil ist dies jedoch aufgrund von Beeinträchtigungen, Krankheit und/oder Alter kein erreichbares oder auch anzustrebendes Ziel. Die Integration in eine arbeitstätige soziale Gemeinschaft, in der die Beschäftigten eine Bedeutung, eine Relevanz für die Übrigen haben, ist jedoch ein sehr wohl erreichbares und erstrebenswertes Ziel.

Konsequent inklusiv ist auch das Projekt BlauHaus (gemeinschaftliches Leben, Wohnen und Arbeiten in der Überseestadt), das die Blaue Karawane e.V. geplant und in Kooperation mit der GEWOBA geschaffen hat. Teil dieses Projektes ist die Blaue Manege, in der die Blaue Karawane e.V. seit Dezember 2020 ihr Zuhause, ihre Karawanserei, hat.

2. Nachhaltige Veränderung

Nachhaltigkeit definiert sich nach unserem Verständnis nicht nur auf einer zeitlichen und ökonomischen Ebene. Sie erfordert eine grundlegende Revision der Werte und Praktiken der modernen Gesellschaft (Machbarkeit, Rationalität, Wachstum…). Dies gilt für alle Lebensbereiche und benötigt eine neue Verständigung über Grundwerte wie soziale Gerechtigkeit, Verantwortung, gegenseitigen Respekt und Schutz der Schwachen.
Es ist diese Sehnsucht nach Veränderung, die die Blaue Karawane antreibt: Die Sehnsucht nach etwas, das es noch nicht gibt. Und das unbeirrbare Vertrauen in die Gemeinschaft, dass Veränderung möglich ist.

3. Sozialraum- und Ressourcenorientierung

Der Standort der Blauen Karawane in der Überseestadt, Bremens neuem Stadtquartier im Stadtteil Walle ist ein spannender Ort – aber auch ein spannungsreicher: Denn die Überseestadt droht durch ihre exklusive Lage zu einem Wohngebiet für überwiegend Wohlhabende zu werden und sich von Walle, dem ursprünglich mit der Arbeit im Hafen verbundenen Stadtbezirk, abzukoppeln. 

Wir nehmen die Herausforderung an, einen Brückenschlag zwischen beiden Stadtquartieren herzustellen: Wir sind mit unterschiedlichen Gruppierungen im Stadtteil  vernetzt, nehmen an Stadtteilfesten und nachbarschaftlichen Aktionen teil oder laden selbst dazu ein und konzentrieren uns mit unseren Projekten und Aktionen auf die Ressourcen der Menschen und des Quartiers (siehe hierzu auch den Menüpunkt BlauHaus)

Geschichte

2021
Hintergrund für die Entstehung der Blauen Karawane ist die Auflösung der psychiatrischen Langzeitklinik Kloster Blankenburg (einer Bremer Klinik, 40 km vor den Toren der Stadt) in den 1980er Jahren – ein bis heute in der BRD einmaliger Vorgang, beschlossen vom Bremer Senat. Verantwortlich für die Umsetzung war das sog. „Auflösungsteam“: ein Arzt, ein Psychologe, mehrere Pfleger- und Sozialarbeiter*innen, von denen einige zu den Gründungsmitgliedern der heutigen Blauen Karawane gehören.

Vorbilder dafür, wie man eine klassische Verwahranstalt auflöst, gab es nicht – außer im italienischen Triest, das in den 1970er Jahren mit der Auflösung seiner Psychiatrie Furore gemacht hatte. Aber es gab ein Ziel: die Rückkehr der Insass*innen in ihre Heimatstadt Bremen (die Klinikleitung sprach von „Rückführung“ in Bremer Kliniken und Heime).  Und es gab schon damals diese Sehnsucht. Die Sehnsucht nach einer Veränderung, die durch die Begegnung unterschiedlicher Menschen im realen Leben entsteht. 

Deshalb organisierte das Auflösungsteam gemeinsame Fahrten von Patient*innen und Mitarbeiter*innen nach Bremen, Besuche von Fußballspielen („Blankenburg grüßt Werder Bremen“) und dem Bremer Freimarkt und künstlerische und auf gemeinsame Projekte ausgerichtete Aktivitäten wie die Herausgabe einer eigenen Zeitung und die Planung der ersten gemeinsamen Reise nach Triest (mehr dazu im Menüpunkt BlauHaus). Schließlich sorgten die Umzüge in Häuser und Wohngemeinschaften mitten in Bremens Stadtquartieren für Anknüpfungspunkte an die eigene Lebensgeschichte, die unter den im Schnitt 16 Jahren Verwahrpsychiatrie für viele Blankenburger Insass*innen verschüttet war. Um diesen letzten Schritt zu ermöglichen und den geplanten Klinik- oder Heimeinweisungen seitens der Klinikleitung zuvorzukommen, war eigens ein Verein gegründet worden: Die Initiative zur sozialen Rehabilitation und Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V.

Jede/r ist wichtig, jede/r wird gebraucht

In diese Zeit des Aufbruchs aus der psychiatrischen Anstalt Kloster Blankenburg fiel die erste Blaue Karawane. Es war eine bunte Gemeinschaft von Patient*innen, Klinik-Mitarbeiter*innen, Künstler*innen und interessierten Bürger*innen, die sich 1985 von Triest aus durch neun Städte der BRD und ihre Verwahr-Psychiatrien bis hinauf nach Bremen auf den Weg machte.  Mit künstlerischen, z.T. skurrilen und provokanten Aktionen richtete sie den (öffentlichkeitswirksamen) Blick auf die unwürdige Unterbringung der Anstaltsinsass*innen und forderte eine radikale Abkehr von der Ideologie der Zwangspsychiatrie. 

Für die Teilnehmer*innen an der Blauen Karawane war die Reise ein unvergessliches Erlebnis, insbesondere für die ehemaligen Blankenburger Insass*innen, für die das Reisen selbst eine fast surreale Erfahrung war, ebenso das öffentliche Interesse und die Solidarität, die sie nach jahrelangem Leid erfuhren.

Für die Blaue Karawane war die Reise einer der Anlässe, der zu ihrem Grundsatz beitrug „Jede*r ist wichtig, jede*r wird gebraucht“: Der Karawanen-Alltag mit seinem improvisierten Leben, mit provisorischen Übernachtungen, mit der Organisation von Lebensmitteln und der gemeinsamen Zubereitung von Mahlzeiten, mit seinen spontanen Aktionen vor und in den psychiatrischen Anstalten benötigte den Einsatz von jeder*m Beteiligten und gab jeder*m Einzelnen eine spezifische Bedeutung in der Gemeinschaft, unabhängig von Status oder Funktion im „normalen“ Berufs- oder Privatleben. 

Voraussetzung dafür ist das unbedingte Vertrauen in die Aufmerksamkeit und Verlässlichkeit eines*einer Jeden in der Gemeinschaft gegenüber den Anderen. Auch das unterscheidet das Leben in der Blauen Karawane bis heute von anderen organisatorischen Zusammenschlüssen. 

Die Klinikleitung in Bremen hatte ein solches Vertrauen nicht, weder in ihre Mitarbeiter*innen noch in die Patient*innen. Sie hatte die Reise verboten – zum „Schutz“ der Patient*innen. Abmahnungen und die Zerschlagung des Auflösungsteams waren die Folge.

Geht nicht, gibt’s nicht!

Nach dem Auszug der meisten Insass*innen aus Kloster Blankenburg fand sich 1986 ein neues Domizil für gemeinschaftliche Diskussionen und Aktivitäten in Bremen-Walle.  Es sollte Büroräume für den Verein „Initiative zur sozialen Rehabilitation und Vorbeugung psychischer Erkrankungen“ bieten, Ateliers für das Blaumeier-Projekt, das im Vorfeld der Blauen Karawane entstanden war, und Werkstätten für diverse gemeinschaftliche Tätigkeiten.

Alle, die einen Blick auf das heruntergekommene Haus in der Travemünder Str. warfen, waren sich einig: Das geht nicht! In gemeinschaftlicher Arbeit wurde bewiesen: Es geht doch! Und nur ein Jahr später entstand sogar Raum für das Café Blau als Treffpunkt für Karawanenfreund*innen und alle Interessierten aus dem Stadtteil.

Auch so manche „blaue Aktion“ wurde zunächst mit dem Verdikt belegt: Geht nicht! Dazu gehören z.B. das dreitägige Festival „Blau ist die Farbe“ im Waller Park (der noch nie für ein solches Fest freigegeben worden war), die Reisen mit Wüna, dem blauen Kamel, auf einem Katamaran auf der Weser und anderen Gewässern (2009 sogar bis nach Berlin!) oder der Kongress „Leben 2020“ in einem Bambuszelt auf der Brache des Grundstücks für das BlauHaus (2010). Obwohl gesetzliche Vorgaben ein Verbot aller genannten Beispiele ermöglicht hätten, konnten sie ohne polizeiliche oder gerichtliche Auseinandersetzungen durchgeführt werden.

Grenzüberschreitungen

Die Geschichte der Blauen Karawane e.V. ist ohne die Sehnsucht nach Veränderung und die dafür notwendigen Grenzüberschreitungen nicht nachvollziehbar.

Im Jahr 1994 machte sich die zweite Blaue Karawane unter diesem Motto auf den Weg, zusammen mit Künstler*innen des Blaumeier-Ateliers. Die Reiseroute führte nicht zufällig über die ehemalige deutsch-deutsche Grenze hinweg von Leipzig nach Bremen. Grenzüberschreitung also im doppelten Sinne: geographisch und in den ost- wie westdeutschen Köpfen.

Thematisiert wurde nicht nur die Ausgrenzung der Verrückten in den Psychiatrien. Es ging auch um die neuen Grenzen, die nach dem Fall der alten ein solidarisches Miteinander verhindern und Menschen, wie z.B.  Obdachlose oder Migrant*innen zu Außenseiter*innen machen. Oft half das bunte Narrentreiben der Blauen Karawane auf den öffentlichen Plätzen mehr als die Diskussionen im geschlossenen Raum, die eigenen Grenzen im Kopf zu hinterfragen und sich auf die Begegnung mit Menschen einzulassen, die so ganz anders sind als man selbst.

Zum Glück geht es anders

… war nicht nur Thema eines Kongresses, der 2008 die öffentliche Diskussion in Bremen über das geplante BlauHaus als Alternative zu den konventionellen Formen betreuten Wohnens in Heimen und Anstalten in Gang setzte. Es war auch das Motto der vierten Blauen Karawane, die sich 2009 auf ihrem Weg von Berlin nach Bremen mit den modernen Formen gesellschaftlicher Ausgrenzung einerseits und den vielfältigen psycho-sozialen Angeboten andererseits beschäftigte, die Menschen in schwieriger Lage unterstützen. Mit dem Besuch von Orten der Euthanasie-Verbrechen der Nationalsozialist*innen richtete sie gleichzeitig den Blick darauf, wohin Stigmatisierung und Aussonderung im Extremfall führen können.

Die Doppeldeutigkeit des Mottos war beabsichtigt: Es ist gut, dass es heute viele soziale Projekte gibt, die sich um ausgegrenzte, insbesondere behinderte oder psychisch beeinträchtigte Menschen kümmern. Aber – so die Kritik der ausgrenzungserfahrenen Blauen Karawane – auch Wohngemeinschaften, Heime und Behindertenwerkstätten folgen der institutionellen Logik von „Betreuten“ und „Betreuer*innen“ und der Marktorientierung professioneller Hilfe: Denn erst wenn eine ausreichend große Zahl von zu Betreuenden „akquiriert“ wird, lohnt es sich, eine Einrichtung zu betreiben. 

Andere Wege zum Glück zu finden, als die, die gesellschaftlich vorgegeben sind, war das Ziel des o.g. Bremer Kongresses. Die Blaue Karawane war auf der Suche nach Beispielen und Expert*innenwissen, wie so unterschiedliche Menschen wie die, die sich in der Karawane versammeln, als Nachbar*innen miteinander wohnen, leben und arbeiten können. Das Expert*innenwissen war für die Blaue Karawane von großem Wert und trug zur Konkretisierung der Utopie vom gemeinschaftlichen Zusammenleben im BlauHaus bei. Beispiele dafür gab es jedoch nicht.

Für ihre beständige Suche nach Wegen, die die Gesellschaft solidarischer und bunter machen, erhielt die Blaue Karawane zusammen mit Blaumeier 2009 den Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon in Bremen.

Auf die Mischung kommt es an

Unter diesem Motto zog die Blaue Karawane zog die Blaue Karawane 2013 durch Bremen-Walle.

Auch wenn die Mischung von Verrückt-Normalen und Normal-Verrückten schon immer Kennzeichen der Blauen Karawane war, erhielt das Motto in den letzten Jahren eine besondere Bedeutung: Zum einen, um die vielen Geflüchteten willkommen zu heißen, die 2015 Bremen erreichten und insbesondere in der Überseestadt in Container- und Zeltdörfern ihre erste Unterkunft fanden. Zum anderen, um das BlauHaus und die damit verbundene Vorstellung von einem lebendigen, durchmischten Stadtteil mit Witz und Wüna in die Nachbarschaft zu tragen. 

Zeittafel 

1981
Beginn des Auflösungsprozesses der Bremer Langzeitpsychiatrie Kloster Blankenburg.  

1982
Die ersten Insass*innen von Kloster Blankenburg ziehen in eine eigene Wohnung in ihrer Heimatstadt Bremen.

Um dem Vorhaben der Klinikleitung zuvorzukommen, die die Verlegung der Blankenburger Insass*innen in Bremer Heime und Kliniken vorsieht, wird von dem Auflösungsteam in Kloster Blankenburg eigens ein Verein für die Anmietung von Wohnungen und die Betreuung der ehemaligen Patient*innen gegründet: die Initiative zur sozialen Rehabilitation und Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V.

1983
Die Erfahrungen, die Blankenburger Insass*innen und Personal auf einer gemeinsamen Reise nach Triest machen, sind Auslöser für die Planung der ersten Blauen Karawane. Es entsteht eine Partnerschaft zwischen Bremen (Kloster Blankenburg) und den Servizi Psichiatrici in Triest.

1985
Die erste Blaue Karawane führt von Triest nach Bremen und zieht auf dieser Reise durch acht deutsche psychiatrische Anstalten.
In der Vorbereitung auf die Reise werden in Kooperation mit der Uni Oldenburg Masken hergestellt: Die Begegnung zwischen den (Kunst-)Studierenden und Blankenburger Insass*innen ist der Anfang einer Entwicklung, die 1986 zum heutigen Blaumeier-Atelier wird.

Die Karawanen-Reise endete mit dem internationalen Kongress „Gesellschaft ohne Irrenhaus“ im Bremer Schlachthof.

1986
Inzwischen sind 10 Wohnungen für ehemalige Blankenburger Insass*innen angemietet und bewohnt.  Der Verein Initiative zur sozialen Rehabilitation und Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V. bezieht - zusammen mit Blaumeier - sein erstes Domizil in der Travemünder Straße 7a in Bremen-Walle. 

1987
Gründung des Café Blau in der Travemünder Straße.

1991
Gründung des Vereins Das Blaue Haus e.V.: Er plant und organisiert den Bau von Wüna, dem blauen Kamel, und die Blaue Karawane 1994.

1992
Die Initiative zur sozialen Rehabilitation und Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V. veranstaltet anlässlich ihres 10- jährigen Bestehens zusammen mit Blaumeier das dreitätige Festival "Blau ist die Farbe" im Waller Park.

1994
Stapellauf des Katamarans und Fertigstellung von Wüna, dem Wüstennarrenschiff, Symbol der Blauen Karawane.

Die zweite Blaue Karawane findet statt. Ihr Motto lautet: „Grenzüberschreitungen“.  Hauptanliegen ist die zwischenmenschliche Grenzüberschreitung und Begegnung zwischen Ost und West. Die Stationen sind Leipzig - Torgau - Wittenberg - Wolfsburg - Hannover - Minden - Bremen. 

1999
Projektbeginn für die Blaue Karawanserei – zunächst provisorisch in der Travemünder Straße. Die Blaue Karawanserei soll ein Ort mit künstlerischen und handwerklichen Tätigkeitsbereichen, aber auch für Debatten und geselliges Beisammensein (Café Blau) werden, an dem jede*r willkommen 

2000
Die dritte Blaue Karawane führt auf dem Wasserwege über Oldenburg und weitere Stationen nach Bremen. Motto: „Eine Reise mit absonderlichen Gefährten zu abgesonderten Stationen mit ungewöhnlichen Begegnungen“. Besucht werden Institutionen gesellschaftlicher Ausgrenzung, u.a. die ehemalige psychiatrische Anstalt Kloster Blankenburg, die inzwischen ein Asylbewerber*innen-Auffanglager ist, und die JVA-Bremen. 

2001
Planungsbeginn für ein Haus mit Ateliers, Werkstätten und dem Café Blau für die Blaue Karawanserei als Projekt der Initiative zur sozialen Rehabilitation und Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V.   

2002
Der Verein Initiative zur sozialen Rehabilitation und Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V. gibt das Projekt Blaue Karawanserei auf zugunsten eines Bürogebäudes für die Angestellten.

Trennung des Projekts Blaue Karawanserei von der Initiative zur sozialen Rehabilitation und Vorbeugung psychischer Erkrankungen e.V. und Auszug in das Überseemuseum als Übergangsquartier.

Gründung des Vereins Blaue Karawane e.V.

2003
Im Juli: Einzug der Blauen Karawane in den Speicher XI

2005
Die Blaue Karawane feiert ihr 20-jähriges Bestehen beim Stadtteilfest Walle und am Holz- und Fabrikhafen.

2008
Kongress „Zum Glück geht es anders: Zusammen  Leben – Wohnen - Arbeiten. Alternativen zu Heim, Anstalt, Isolation“. Der Kongress ist der Auftakt der Öffentlichkeitskampagne für das Projekt BlauHaus.

2009
Die vierte Blaue Karawane zieht auf dem Wasserwege von Berlin über Brandenburg und Wolfsburg nach Bremen. Das Motto lautet: "Zum Glück geht es anders". Inhalte sind gesellschaftliche Problemlagen in Gegenwart und Vergangenheit (Berlin: Sozialabbau heute, T 4 – Aktion im Faschismus; Brandenburg: Besuch der Anstaltspsychiatrie und des Denkmals „Grauer Bus“; Wolfsburg: Werksbesichtigung – erleichternde und krank machende Arbeitsbedingungen).

Die Blaue Karawane erhält zusammen mit Blaumeier den Bremer Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon.

2010
Kongress „Leben 2020“

Die Blaue Karawane feiert ihr 25-jähriges Bestehen in einem extra dafür aufgebauten Bambuszelt auf der „B(l)austelle“ für das BlauHaus in der Bremer Überseestadt.
Schwerpunkt des dreitägigen Kongresses ist die Entwicklung der Blauen Karawane seit der Auflösung von Kloster Blankenburg bis hin zum Zukunftsprojekt BlauHaus.
Der Kongress (und sein spektakulärer Veranstaltungsort) stößt auf lebhaftes Interesse bei Besuchern und Öffentlichkeit.  Referenten sind u.a. der Bremer Bausenator Dr. Loske und der Experte für sozialräumliches Arbeiten, Prof. Dr. Früchtel, Universität Potsdam.

2011
Nach dem Kongress bildet sich die überregionale Arbeitsgruppe „Schuppen 18“ mit Vertreter*innen aus der Psychiatrie, aus Kultur und Gemeinwesen zur Unterstützung des BlauHaus-Projekts.

2012
Seit 1996 nimmt die Blaue Karawane teil an der Breminale. In diesem Jahr ist die Präsentation des BlauHaus-Modells aus Legosteinen ein Highlight für Erwachsene und Kinder. Das Bambuszelt bietet den richtigen Rahmen für Musik- und Theaterdarbietungen.

2013
Stadtteilfest in Bremen-Walle: Mit der Blauen Karawane zum „Golden City“ - ein Zug durch die Gemeinde mit Kamel Wüna und acht Krankenhaus-Betten unter dem Motto „Auf die Mischung kommt es an!“

2014
Besuch der Blauen Karawane in Geesthacht, um die Umstrukturierung der dortigen Psychiatrie durch die Einführung eines Regionalbudgets kennenzulernen. Die Forderung nach einem Regionalbudget in Bremen wird in der Folge zu einem Schwerpunkt der inhaltlichen Diskussion in der Blauen Karawane.

2015
Als Beitrag zur Bremer Willkommenskultur für Geflüchtete, die in diesem Jahr nach Bremen kommen, initiiert die Blaue Karawane das Projekt „Gastfreundschaft“ in der Überseestadt. Höhepunkt ist ein gemeinsam organisiertes Fest mit Speisen, Musik und Tanz aus unterschiedlichen Kulturen.

Blaue Aktion auf der „Blaustelle“ des zukünftigen BlauHaus: „Wüsten zu Gärten“. Alle Nachbar*innen der Überseestadt sind eingeladen, dem Umzug auf dem Weserdeich mit Musik und Wüna zu folgen und auf dem Grundstück am Kommodore-Johnsen-Boulevard, der zu dieser Zeit noch eine Brache ist, gemeinsam zu feiern und die Blaue Karawane kennenzulernen.

2016
Die Blaue Karawane erhält für ihre Arbeit und das Projekt BlauHaus den Förderpreis der Stiftung für Soziale Psychiatrie der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) und feiert die Preisverleihung mit einer Fachdiskussion zu den Themen: „Die Bremer Sozialpsychiatrie: Barrieren überwinden“ und „Das BlauHaus an der Hafenkante – ein Quartier für eine barrierefreie Stadt.“ Veranstalter*innen sind die Blaue Karawane, die Stiftung für Soziale Psychiatrie der DGSP und der Martinsclub Bremen.

Filmprojekt „All inclusive“ mit Eike Besuden als Filmemacher, siehe: http://allinclusive-der-film.de

2017
Die Blaue Karawane veröffentlicht zusammen mit der GAPSY und den Eingliederungs-Hilfeträgern des Bremer Westens das Zukunftskonzept für eine psychiatrische Versorgung psychisch kranker Menschen am Beispiel Bremen-West und erhält dafür große Zustimmung auf breiter Ebene (Betroffene, Expert*innen, Fachverbände, lokale Politik).

2019
Die Bewohner*innen beziehen die Wohnungen im BlauHaus (BlauHaus Nord mit 44 Wohnungen, BlauHaus Süd mit 39 Wohnungen).

2020
Die Blaue Karawane veranstaltet mit dem Arbeitskreis „Neue Psychiatrie im Bremer Westen“ den Fachtag Psychiatrie: Das Krisenhaus und die ersten Schritte zum Zentrum für seelische Gesundheit. Es geht um die Umsetzung des Zukunftskonzeptes von 2017, d.h. um die Transformation der zentralisierten, stationär ausgerichteten Krankenhaus-psychiatrie in eine regionalisierte und weitestgehend ambulant ausgerichtete Versorgung im Lebensumfeld der Betroffenen (Umwandlung der Klinikpsychiatrie und der psychiatrischen Behandlungszentren in regionale Zentren für seelische Gesundheit). Vor ca. 100 Tagungsteilnehmer*innen kündigt die Gesundheitssenatorin in ihrer Begrüßungsrede an, dass diese Transformation ab jetzt mit konkreten Schritten umgesetzt werden soll.

Wegen der Corona-Pandemie-bedingten Hygieneauflagen muss die Veranstaltung in dem riesigen BLG-Forum stattfinden. 

Im November erfolgt der Umzug der Blauen Karawane aus dem Speicher XI in die Blaue Manege des BlauHaus-Quartiers am Kommodore-Johnsen-Boulevard Nr. 11, 28217 Bremen.

Karawanenleben in der Blauen Manege

Die Zeit der Corona-Pandemie und des Umzugs:

In der Zeit vor, während und auch nach dem Umzug vom Speicher XI in die Blaue Manege waren das Karawanenleben und das Leben im BlauHaus insgesamt geprägt von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen. Gemeinschaftliches Leben ohne die gewohnten Treffen in großen und kleinen Gruppen, bei Projekten, beim Kochen, Essen, Klönen und auch Feiern, war über viele Monate hinweg kaum möglich. Besonders jene, die mehr als andere auf gemeinsame Aktivitäten und soziale Kontakte angewiesen sind, haben das zu spüren bekommen.
Aber es gab auch viele Ideen und Initiativen, dem Corona-Blues zu trotzen. Ein Beispiel dafür waren die Sonntagskonzerte vom Frühjahr bis zum Herbst 2020.

Parallel dazu waren die monatelangen Umzugsvorbereitungen und -arbeiten für alle Beteiligten eine Zeit der Kristallisation von Vergangenheit und Zukunft in der Gegen-wart, eine intensive Phase des Neubeginns. Der Prozess des Abschiednehmens ging Hand in Hand mit dem Aneignen des Neuen.
Viele haben mitgeholfen beim Aus- und Einbau und der Einrichtung der Blauen Manege.  

Jetzt ist die Blaue Manege das Quartierszentrum für das Leben im BlauHaus-Projekt und in seiner nachbarschaftlichen Umgebung.

Der Alltag des Karawanenlebens:

Seit Dezember 2020 sind die wunderschönen, großen und hellen Räume in der Blauen Manege, einem Holzgebäude am Kommodore-Johnsen-Boulevard mit charakteristischer Sheddach-Architektur, die Karawanserei der Blauen Karawane: Manche Räume, wie die beiden Büros, die Holzwerkstatt oder das Keramik-Atelier, haben unverkennbar eine besondere Funktion. Andere können auf verschiedene Art und Weise mit Leben gefüllt werden. 

Das lässt nie lang auf sich warten: Bald wird in der Küche geschnippelt und gebrutzelt und zur Mittagszeit sitzen ungefähr 20 Leute, Frauen und Männer unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft um den langen, ovalen Tisch im großen Mehrzweck- und Begegnungsraumsog und genießen eine türkische oder arabische Haupt- und Nachspeise oder einfach eine Gemüsesuppe - mit Rindfleisch oder vegetarisch - versteht sich. Denn manche sind Muslim*innen. Wer, weiß aber niemand so genau.  Es wird auch viel erzählt beim Mittagessen. Oder Absprachen getroffen. 

Nach dem Mittagessen gehen manche in die Küche zum Abwaschen, andere rauchen eine Zigarette. Und wieder andere setzen sich an den Tisch im Keramik-Atelier und holen sich etwas Ton oder ein schon modelliertes Gefäß, das nun glasiert werden soll.  Andere kommen dazu und man beratschlagt über eine komplizierte Figur. Hinweise kommen von links und rechts. Schließlich hat jemand eine Idee, wie das Problem zu lösen ist. Eine Stunde später kommt die Kursleiterin und hilft weiter, wo jemand nicht recht weiterkommt oder beantwortet Fragen. Im Wesentlichen aber arbeitet sie an ihren eigenen Tonfiguren. Manche schauen interessiert zu. Andere machen eine Pause und holen sich einen Kaffee. Die Kaffeemaschine ist immer in Betrieb. Sie läuft den ganzen Tag.

Zur gleichen Zeit trifft sich eine Gruppe im inzwischen aufgeräumten Begegnungsraum und beugt sich über ein riesiges Blatt Papier. Ein erster Entwurf für eine neue Konstruktion aus Bambus. Fachmännisch wird sie begutachtet. Schnell steht fest, was geht und was nicht. Zum Ausprobieren holt jemand ein paar Bambushölzer aus dem Lager und dicke Taue zum Zusammenbinden. Mit geübten Knoten. Wie gut, dass der Raum so groß ist und auf dem Tisch viel Platz.

Plötzlich ohrenbetäubender Lärm: Im Probenraum nebenan – nur durch eine Schiebewand abgetrennt - fängt jemand an, Schlagzeug zu spielen. „Na, hallooo, das geht aber gar nicht!“ wird er zur Raison gebracht. Da wird das Schlagzeug wohl bis spät in der Nacht warten müssen. Denn bis in den späten Abend trifft sich noch die Theatergruppe. Oder die Trommelgruppe. Oder die Mittwochsgruppe, in der informiert, geplant und organisiert wird.

So oder ähnlich sieht der Alltag des Karawanenlebens in der Blauen Manege aus: Quirlig, vielfältig, immer in Bewegung. Aber was auf den ersten Blick eher chaotisch wirken mag, hat sein ganz eigenes System: Hier findet jede*r seinen oder ihren Platz in einem großen „Raum“, ohne dass jemand sagt, wo dieser Platz ist. Hier wird nichts vorgegeben – dafür gibt es keine Instanz. Jede*r bringt sich dort ein, wo er oder sie sich am besten aufgehoben fühlt. 

Die Räume

Zentraler Treffpunkt ist der Begegnungsraum. Hier wird miteinander diskutiert, geplant, zu Mittag gegessen und gefeiert. Hier werden auch die Ideen für neue blaue Projekte und Aktionen entwickelt. Der Begegnungsraum ist multifunktional nutzbar und in seiner Größe variabel. Er wird für Diskussionsveranstaltungen und Seminare, für Netzwerk-Treffen und soziale Aktivitäten, aber auch für Proben der Theater- und Showgruppe genutzt. Und natürlich für alle Feste, die die Blaue Karawane feiert, mit Buffet, Show-Einlagen, Musik und Tanz.

Die professionell ausgestattete Küche ist (mit einem Tresenbereich) mit dem Begegnungsraum verbunden und sowohl für den Alltag als auch für Veranstaltungen nutzbar.  

Ateliers und Werkstätten bieten Raum für künstlerische Tätigkeiten wie Malerei, Bildhauer- und Keramikarbeiten. Die Holz- und Metallwerkstatt ist professionell ausgestattet und steht allen offen, die Dinge für sich selbst anfertigen, reparieren oder künstlerische Ideen umsetzen wollen. Sie sind die Orte, an denen Menschen die Dinge (wieder) in die eigene Hand nehmen – ganz für sich oder unter fachlicher Anleitung.

In der Medienwerkstatt wird mit Fotos und Videos gearbeitet. (Die wunderbaren Fotos auf dieser Website kommen alle dorther.)

Das Angebot

Grundsätzlich stellt die Blaue Karawane allen Interessierten „Raum“ zur Verfügung, um sich kreativ zu entfalten. Allein oder in einer Gruppe. Mit Anleitung oder ohne. Die Blaue Karawane macht keine Angebote im herkömmlichen Sinne, in denen der/die Anleiter/in sagt, was gemacht wird und die Teilnehmer*innen der Anweisung folgen.

Alle Angebote können von den Aktiven der Blauen Karawane genutzt werden, aber auch von Nachbar*innen oder Interessierten aus dem Stadtteil.

Derzeit gibt es folgende künstlerische Gruppenangebote:

  • Die Malgruppe
  • ​Die Keramikgruppe
  • Einen Holzbildhauerkurs
  • Die Theater-bzw. Showgruppe
  • Eine Musikgruppe

Darüber hinaus finden Diskussions- und Arbeitsgruppen statt, wie z.B. die Mittwochsgruppe, in der alle Informationen zusammenlaufen und das, was in den kommenden Monaten ansteht, geplant und organisiert wird. Oder das BlauHaus-Plenum, in dem sich zweimal im Monat diejenigen treffen, die im BlauHaus wohnen.