BlauHaus
aktueller Stand
Seit Sommer 2019 sind die 83 Wohnungen der beiden BlauHaus-Gebäude bewohnt.
Welche Pläne und Sehnsüchte die Akteure der Blauen Karawane und die Bewohner*innen seit Beginn der Planung mit dem BlauHaus-Projekt verbinden, erfahren Sie am besten von ihnen selbst: Film von Frauke Wilhelm: Besuch auf der Blaustelle, 2012.
Die größte Herausforderung für die Blaue Karawane war in den letzten Jahren der Innenausbau des neuen Quartierszentrums, der Blauen Manege mit ihren Ateliers und Werkstätten, Veranstaltungsräumen, der Küche und den Büros.
Der Umzug der Blauen Karawane aus dem alten Speicher XI in die neue Blaue Manege ist im Dezember 2020 erfolgt; aber der Einbau und die Einrichtung der Räume dauerte noch Monate länger.
Nicht nur für den Ausbau sondern auch für Einrichtung und Betrieb des neuen Quartierszentrums braucht die Blaue Karawane Geld.
Schon jetzt unterstützen Freund*innen und prominente Persönlichkeiten das BlauHaus-Projekt und seine Blaue Manege als Quartierszentrum, damit die Überseestadt ein gemischtes und lebendiges Stadtquartier wird.
Unterstützen auch Sie das BlauHaus mit Ihrer Spende und werden Teil dieses einmaligen Projektes:
- Mit einer monatlichen Spende im Rahmen des Quadratmetersponsoring
- Mit einer einmaligen Spende
- Mit dem Erwerb eines der Bilder des (1995 verstorbenen) Malers, Prof. W. Pramann (100% zugunsten der Blauen Karawane) für Ihr Wohnzimmer oder Büro
- Erzählen Sie Freund*innen und Verwandten von unserem Projekt
Projektskizze
Das BlauHaus: ein Projekt der Blauen Karawane e.V.
Mitten in der Bremer Überseestadt wurde ab Frühjahr 2017 das BlauHaus gebaut, ein bisher in der BRD einmaliges Modellvorhaben zum gemeinschaftlichen Leben, Wohnen und Arbeiten -
inklusiv, generationenübergreifend und sozialraumorientiert.
Bauherrin ist die Bremer Wohnungsbaugesellschaft GEWOBA. Die Projektidee wurde von der Blauen Karawane e.V. entwickelt und von ihr in Kooperation mit dem Martinsclub Bremen, der Inklusiven-WG-Bremen und dem Verein Quirl Kinderhäuser e.V. umgesetzt. (Mehr über den Weg von der Idee zur Realisierung des BlauHaus finden Sie unter dem Menupunkt „Eine Idee wird Wirklichkeit“)
Inhaltlich unterscheidet sich das BlauHaus von anderen inklusiven Angeboten dadurch, dass es keine Einrichtung mit Betreuer*innen und Betreuten ist. Alle, die im BlauHaus wohnen, sind Nachbar*innen - im gemeinsamen Projekt und in Verbindung mit den Nachbar*innen im Stadtteil. Professionelle Versorgung erfolgt, wenn sie gewünscht wird, von außen. Mit diesem Ansatz, Raum zu schaffen für selbstbestimmtes Wohnen und nachbarschaftliches Zusammenleben ist das BlauHaus eine einzigartige Alternative zu konventionellen Wohnformen der Alten- und Behindertenhilfe in Wohnheimen, betreutem Wohnen und Behindertenwerkstätten.
Das Ziel ist gelebte Inklusion –im BlauHaus selbst, im Stadtteil und darüber hinaus: Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben soll zum Gewinn werden - nicht nur für die Bewohner*innen des BlauHaus, sondern für alle, die in dem historisch gewachsenen Bremer Stadtteil Walle und seinem neuen Hafenquartier Überseestadt wohnen, leben und arbeiten. Das BlauHaus soll ein Ort der Gastfreundschaft sein, ein Kristallisationspunkt für ein buntes Leben im neu entstehenden Stadtquartier und für das Zusammenwachsen eines nachbarschaftlichen Milieus.
Das erkennt man bereits an der Gestaltung des Baugrundstücks: Um einen Innenhof mit viel Raum für Begegnung, Gespräche und gemeinsame Aktivitäten gruppieren sich Wohnungen, Appartements für Studierende, die Blaue Manege mit ihren Ateliers, Werkstätten, Veranstaltungsräumen und einem Café und eine inklusive Kindertagesstätte, getragen vom Verein Quirl Kinderhäuser e.V.
Das BlauHaus: ein Ort zum gemeinsamen Wohnen, Arbeiten und Zusammenleben
- Im Wohnprojekt BlauHaus gibt es 83 Wohnungen für insgesamt 170 Menschen mit und ohne Hilfebedarf: für Einzelpersonen, Paare und Familien mit und ohne Förderbedarf, Einzelwohnungen und Wohngemeinschaften für körperlich behinderte Personen (z.B. Rollstuhlfahrer*innen) mit Anspruch auf Wohnraumförderung, für schwerstmehrfach behinderte, pflegebedürftige Personen und für eine Wohngruppe von alterspsychisch bzw. an Demenz erkrankten Personen. Ziel ist eine "gesunde" Mischung von belastbaren und weniger belastbaren Menschen aller Altersstufen und aus allen (Einkommens-) Schichten und Lebensbereichen der Gesellschaft.
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Im BlauHaus kann man nicht nur wohnen, sondern auch arbeiten: Der Ort dafür ist die Blaue Manege, die gleichermaßen das Quartierszentrum der Nachbarschaft ist. Dafür gibt es ein Integrationsprojekt mit sozialversicherungspflichtigen, z.T. niedrigschwelligen Arbeitsplätzen. Es ist ein Beschäftigungs-Mix mit durchlässigen Tätigkeitsbereichen, in den Ateliers, den Werkstätten, im Café und in der Verwaltung. In diesen Bereichen können Professionelle, Halb-Professionelle und Ehrenamtliche aus der Karawane, dem BlauHaus und dem Stadtteil tätig sein – je nach Fähigkeiten und Möglichkeiten. Die Tätigkeiten richten sich aus an den Bedürfnissen der BewohnerInnen des BlauHaus, der Nachbarschaft und des Stadtteils.
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Auch für das Kinderhaus Blau, das für vier altersgemischte Gruppen mit insgesamt 65 Kindern im Alter von 12 Monaten bis 6 Jahren ausgelegt ist, bedeutet die gemeinsame Nutzung von Innenhof und Werkstätten/Ateliers eine Alternative zu konventionellen Formen der Kinderbetreuung: Hier wird das "Aufwachsen in gemeinsamer Verantwortung" (14. Kinder- und Jugendbericht) und der Bildungsauftrag, sich die "Welt" anzueignen, zu einem unmittelbaren generationenübergreifenden Erlebnis, dessen Wert darin liegt, nicht isoliert voneinander, sondern in einem verbindlichen sozialen Kontext aufwachsen zu können.
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Garten und Blaue Manege sind der Ort für spontane und regelmäßige Treffen im Stadtteil und die gemeinschaftliche Planung und Durchführung interner wie öffentlicher Veranstaltungen. Sie sollen den Zusammenhalt und die gemeinsame Identifikation mit den Zielen des Projektes fördern und durch die Vernetzung mit den Bewohner*innen und Akteuren der Überseestadt eine Strahlkraft in Bremen und darüber hinaus entwickeln.
Verhandlungen im Vorfeld
Ein Inklusionsprojekt wie das BlauHaus an einem Ort zu verwirklichen, der Raum für "Gewerbe, Dienstleistung, Freizeit und Wohnen in bester Wasserlage" (Hafenkante Bremen) bietet, ist eine Herausforderung, die Moderations- und Verhandlungsprozesse auf unterschiedlichen Ebenen erfordert: mit der Stadt und dem Stadtteilbeirat, mit Bauträgern und Architekten, mit Finanzgebern (Banken und Stiftungen), Kooperations- und Bündnispartnern und den Akteuren in der Überseestadt und im Stadtteil Walle.
Zentrales Anliegen der Blauen Karawane ist die Verbindung mit den Menschen in der Nachbarschaft. Sie soll in den Räumen der Blauen Manege geknüpft werden, die offen sind für alle, die darin gemeinsam tätig werden möchten. Die Blaue Karawane hat sich deshalb in den Verhandlungen mit der GEWOBA die vertragliche Option offengehalten, die Blaue Manege als Eigentum zu erwerben. Eigentümer der Blauen Manege zu sein, würde nicht nur die zukünftigen Mietkosten für die Blaue Karawane reduzieren, sondern vor allem Gestaltungsräume eröffnen, die sich ganz an den Bedürfnissen und Interessen der Bewohner*nnen des BlauHaus und des Stadtteils orientieren.
Unterstützung für das BlauHaus
Schon bisher konnten wir einige prominente Unterstützer*innen gewinnen. Zu nennen sind insbesondere unsere Schirmherrin, Frau Luise Scherf, der Bauunternehmer und Mäzen Dr. Klaus Hübotter und der Sprecher der Wohlfahrtsverbände, Senatsrat a.D. Dr. Arnold Knigge.
Das Land und die Stadt Bremen unterstützen das Projekt uneingeschränkt: Vom Bürgermeister a.D. (siehe Vorwort zur BlauHaus-Broschüre) über die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, dem (ehemaligen) Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und die entsprechenden Deputationen der Bürgerschaft bis hin zum Stadtteilbeirat Walle wird das BlauHaus als beispielgebendes Impulsprojekt für eine soziale und kulturelle Durchmischung der Stadt und als Beitrag für eine vitale Überseestadt begrüßt (im Leitbild „Bremen ‘20 “ sowie im Verbundprojekt „koopstadt“ – Stadtentwicklung Bremen, Leipzig, Nürnberg).
Tatkräftige Unterstützung für die bauliche Realisierung erhält die Blaue Karawane von der GEWOBA als Bauherrin und dem Architekturbüro GSP das sich mit erstaunlicher Feinfühligkeit auf die konzeptionellen Anliegen der Blauen Karawane eingelassen hat.
Und, last but not least: Die Stiftung Wohnliche Stadt – Bremen hat für das BlauHaus eine Fördersumme in Höhe von 89.000 € zur Verfügung gestellt. Weitere finanzielle Unterstützung hat die Blaue Karawane bisher erhalten durch die Aktion Mensch (Förderung der Blauen Aktionen auf der B(l)austelle), die PSD-Bank in Bremen (10.000 €), den Förderpreis der Stiftung für Soziale Psychiatrie in der DGSP (2.500 €) und Spenden der Freundinnen und Freunde der Blauen Karawane.
Eine Idee wird Wirklichkeit
Eigentlich beginnt die Geschichte des BlauHaus – wie die der Blauen Karawane e.V. – mit der Auflösung der psychiatrischen Anstalt Kloster Blankenburg: Die erste gemeinsame Reise von Anstaltsinsassen und Personal nach Triest, das Leben auf dem ehemaligen Psychiatriegelände von San Giovanni – gemeinsame Übernachtung in einem der ehemaligen Schlafsäle und gemeinsame Organisation und Zubereitung von Mahlzeiten inklusive – und die Erfahrung, dass der gemeinschaftlich gelebte Alltag nicht nur gelang, sondern für alle Mitreisenden ungeahnte Möglichkeiten und Erlebnisse bereit hielt, nährte die Sehnsucht nach einem ähnlichen, vielleicht etwas komfortableren Zusammenleben nach der Auflösung von Kloster Blankenburg.
Gelegenheiten, die diese Sehnsucht immer wieder zu neuem Leben erweckten, waren die Karawanen-Reisen. Auf diesen Reisen wurden alle Rollen und Funktionen der Karawanenteilnehmerinnen und -teilnehmer durcheinandergewirbelt: Einige kümmerten sich um den Einkauf und die Zubereitung der Mahlzeiten, andere um die Sicherheit von Wüna und wieder andere bereiteten die geplanten Vor-Ort-Aktionen vor. Bei solchen Tätigkeiten spielt es keine Rolle, ob jemand Arzt, Krankenpfleger oder Sozialarbeiter, Patient oder einfach nur Mitreisender ist: Es geht um das gemeinsame Erlebnis, zu dem jede/r etwas beträgt.
Das Projekt „Blaue Karawanserei“ (2001) war ein nächster Schritt in Richtung BlauHaus: Geplant war, ein Haus für eine Blaue Karawanserei mit Ateliers, Werkstätten und dem Café Blau zu entwerfen. An gemeinsames Wohnen war dabei noch nicht gedacht, aber es sollte ein Haus werden, wo man sich trifft, miteinander diskutiert, Pläne schmiedet, feiert und gemeinschaftlich tätig ist.
Erst mit dem Umzug in die Überseestadt erhielt die Vision von einem eigenen Haus, in dem alle Karawanenfreundinnen und-freunde nicht nur zusammen leben und tätig sein, sondern auch gemeinschaftlich mit anderen wohnen könnten, neuen Auftrieb. Unterstützt von unserem Vermieter im Speicher XI, Dr. Klaus Hübotter. Mit seiner Kompetenz und seinem Wissen als Bauunternehmer gab er der Vision eine erste reale Kontur.
Und so ging es weiter:
Zeittafel
2007
Mit Dr. Klaus Hübotter, Bauherr, Mäzen und seit Juli 2003 Vermieter der Blauen Karawane im Speicher XI, beginnen erste Gespräche zur Realisierung der Utopie vom BlauHaus in der Überseestadt.
2008
Kontaktaufnahme zur Hanseprojekt GmbH und ihrem Projekt Hafenkante, das von der Entwicklungsgesellschaft Hafenkante
vorangetrieben wird. Dabei zeigt sich jedoch: Die meisten Verhandlungspartner sind zunächst skeptisch.
Unterstützung erhält die Blaue Karawane von Dr. Arnold Knigge, Staatsrat a.D. und Vorstandssprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen e.V. (LAG FW)
Die Idee des BlauHaus wird konkretisiert:
29./30. August: Kongress „Zum Glück geht es anders – Zusammen Leben – Wohnen – Arbeiten – Alternativen zu Heim, Anstalt, Isolation". Der Kongress ist der Auftakt für die darauf folgende Öffentlichkeitskampagne für das BlauHaus.
2009
Weiterentwicklung des Bauvorhabens mit Klaus Hübotter.
Winterspaziergang mit Initiatoren, Interessenten und Förderern des BlauHaus-Projekts zur „B(l)austelle“ , dem für das BlauHaus reservierten Grundstück am Kommodore-Johnsen-Boulevard in der Überseestadt.
Bausenator Dr. Loske (Mitte), Dr. Hübotter (rechts daneben), Dr. Lutzky von der HanseProjekt GmbH, vorne rechts)
Ausstellung „Wohnwelten, Nachbarschaften und Visionen“ im „Brodelpott“ in Bremen-Walle mit Fotos und BlauHaus-Modellen.
„Die Karawane zieht weiter“. Diskussion über Perspektiven des gesellschaftlichen Wandels hin zu einer neuen, verantwortungsbewussten Nachbarschaft
Luise Scherf übernimmt die Schirmherrschaft für das BlauHaus.
Die Blaue Karawane erhält zusammen mit Blaumeier den Bremer Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon.
2010
Mit dem Martinsclub Bremen, der die Vision vom gemeinschaftlichen Leben, Wohnen und Arbeiten im BlauHaus teilt, werden Kooperationsgespräche geführt. Der Martinsclub soll die Betreuung von außen gewährleisten, wenn sie von BewohnernInnen des BlauHaus gewünscht wird, und gleichzeitig Ansprechpartner für die Pflege im Sozialraum Überseestadt sein.
Die Blaue Karawane beschreibt die Idee und konzeptionelle Eckpunkte des gemeinschaftlichen Zusammenlebens im BlauHaus in einer 18-seitigen Broschüre. Die Einleitung besteht aus einem Grußwort des damaligen Bürgermeisters Jens Böhrnsen und der Schirmherrin Luise Scherf.
Kongress „Leben 2020“ Die Blaue Karawane feiert ihr 25-jähriges Bestehen in einem extra dafür aufgebauten Bambuszelt auf der „B(l)austelle“ für das BlauHaus in der Bremer Überseestadt. Inhalt des dreitägigen Kongresses ist die Entwicklung der Blauen Karawane seit der Auflösung von Kloster Blankenburg bis hin zu dem Zukunftsprojekt BlauHaus. Referenten sind u.a. der Bremer Bausenator Dr. Loske und Prof. Dr. Früchtel von der Universität Potsdam.
Nach dem Kongress bildet sich die überregionale Arbeitsgruppe „Schuppen 18“ mit VertreterInnen aus der Psychiatrie, aus Kultur und Gemeinwesen zur Unterstützung des BlauHaus-Projekts.
2011
Im Frühjahr findet ein Treffen der Blauen Karawane mit vier Staatsräten aus den Bereichen Bau, Arbeit, Soziales und Gesundheit statt. In der Folge werden vom Bausenator (2011) und der Sozialsenatorin (2012) sog. Letters of Intent verfasst, die das BlauHaus-Projekt ausdrücklich unterstützen.
Noch geht die Blaue Karawane davon aus, dass sie das Projekt BlauHaus selbst finanzieren kann. Verhandlungen über finanzielle Unterstützung werden u.a. mit dem Integrationsamt geführt. Dabei geht es vor allem um die Förderung aus Mitteln der Ausgleichsabgabe.
Mit dem Quirl Kinderhäuser e.V. wird ein Träger für das im BlauHaus vorgesehene Kinderhaus Blau gefunden.
2012
Mit dem Martinsclub wird der Kooperations-Vertrag ausformuliert.
Zustimmung des Beirats Bremen-Walle zum Projekt BlauHaus nach der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans.
Auf der Breminale wird die Präsentation des BlauHaus-Projekts eines der attraktivsten Highlights. Erwachsene und Kinder sind begeistert von dem Modell aus Legosteinen und bauen eifrig mit an dem bunten Leben in der Blauen Manege des BlauHaus-Projekts:
Erste Gespräche mit GEWOBA als Bauherr für das BlauHaus.
Hintergrund ist die schwierige Finanzierung des Blauhaus-Projekts (ca. 6,7 Mio). Seither finden regelmäßige Verhandlungen statt. Die Konkretisierung des Projekts erfordert Veränderungen am Baukonzepts (u.a. mehr Wohnungen, z.B. für Studierende). ABER: Es gibt keine Kompromisse bei den konzeptionellen Essentials des BlauHaus-Konzepts, wie z.B. der Durchmischung der Bewohnerstruktur. Und es gibt eine weitere Einigung: Die Blaue Manege mit ihren Ateliers, Werkstätten und dem Café Blau wird von der GEWOBA zwar als Rohbau erstellt, ausgebaut wird sie aber von der Blauen Karawane nach eigenen Plänen und Bedürfnissen. Außerdem kann sie, falls ausreichende Mittel dafür eingeworben werden können, Eigentümerin der Blauen Manege werden.
Im Roten Salon im Speicher XI werden die Bilder des Künstlers Prof. Willi Pramann in einer Ausstellung präsentiert. Die Bilder werden zugunsten des BlauHaus-Projekts zum Verkauf angeboten.
2013
Unter dem Motto „Zum Glück geht es anders“ veranstaltet die Blaue Karawane an vier Abenden eine Diskussionsreihe über Inhalte und Ziele des BlauHaus-Projekts in der Bremer Kulturkirche St. Stefani.
Der Verein Quirl Kinderhäuser e.V. legt ein Konzept für das Kinderhaus Blau vor.
2014
Anlässlich des Stadtteilfestes in Bremen- Walle wird ein „Blauer Brückenschlag“ zwischen Walle und der Überseestadt visuell markiert: mit einem Streifen aus blauer Kreide von der B(l)austelle am Kommodore-Johnsen-Boulevard bis ins Waller Zentrum.
2015
„Wüsten zu Gärten“: Die Blaue Karawane veranstaltet einen Umzug über den Weserdeich in der Überseestadt und lädt alle Nachbarn zum Besuch der „B(l)austelle“ ein.
Der von der Blauen Karawane präferierter Bauentwurf wird vom Aufsichtsrat der GEWOBA angenommen. Das heißt: es wird gebaut!
Sofort werden in der Blauen Karawane Pläne für blaue Aktionen zur Grundsteinlegung und zur Baubegleitung geschmiedet.
Das Baugrundstück am Kommodore-Johnsen-Boulevard wird von der GEWOBA erworben.
2016
Die GEWOBA stellt den Bauantrag für das BlauHaus.
Anlässlich des Protesttages zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderungen wird der Blauen Karawane für das BlauHaus-Projekt der Preis der Stiftung für soziale Psychiatrie der Deutschen Gesellschaft für soziale Psychiatrie verliehen.
Diese Gelegenheit nutzt die Blaue Karawane nicht nur zum Feiern sondern auch, um zusammen mit ihren Kooperationspartner*innen und einer Reihe namhafter Fachleute einen kritischen Blick auf die aktuelle Bremer Psychiatrie-Situation zu werfen. Über 160 Teilnehmer*innen erleben eine sehr lebendige und erfolgreiche Veranstaltung.
In der zweiten Jahreshälfte startet die Blaue Karawane – mit Unterstützung der Aktion Mensch – ein Projekt zusammen mit dem Bremer Filmemacher und Regisseur Eike Besuden und Akteur*innen des Blaumeier Ateliers: den Spielfilm „All inclusive“.
2017
Neben der Weiterentwicklung und finalen Planung des BlauHaus-Projektes wendet sich die Blaue Karawane wieder verstärkt ihrem Kernanliegen zu: der Verhinderung von sozialer Ausgrenzung und der Auflösung psychiatrischer Anstalten.
Gemeinsam mit Betroffenen und Professionellen, mit der GAPSY und den Eingliederungshilfeträgern des Bremer Westens veröffentlicht die Blaue Karawane das Zukunftskonzept für eine psychiatrische Versorgung psychisch kranker Menschen am Beispiel Bremen-West und erhält dafür große Zustimmung auf breiter Ebene (Betroffene, Expert*innen, Fachverbände, lokale Politik).
2018
Nachdem sich die Grundsteinlegung des BlauHaus mehrfach verzögert hat, veranstaltet die Blaue Karawane angesichts der bereits begonnenen Bautätigkeiten im April eine B(l)austelleneinweihung, an der über 100 Freund*innen des Projektes teilnehmen.
Die Grundsteinlegung findet schließlich am 26. Juni gemeinsam mit der GEWOBA und unter Beteiligung von Politik und Presse im Rahmen einer sehr gelungenen Feier statt.
2019
Großes gemeinsames Grillessen zusammen mit den Bauarbeiter*innen im Mai, zu dem die zukünftigen BlauHaus-Bewohner*innen und die Blaue Karawane im noch nicht ganz fertigen Rohbau der Blauen Manege einladen.
Fertigstellung der 83 Wohnungen im Sommer und Einzug der Bewohner*innen in das BlauHaus-Nord (mit 44 Wohnungen) und das BlauHaus-Süd (mit 39 Wohnungen).
Zum Highlight des Karawanenjahres wird im September ein Benefiz-Essen in den Räumlichkeiten der als Rohbau fertiggestellten Blauen Manege, dem zukünftigen Quartierszentrum des BlauHaus-Projektes. Die Veranstaltung ist sowohl von der Atmosphäre als auch vom Spendenergebnis her ein großer Erfolg ist. Dank der großartigen und uneigennützigen Hilfe einiger der namhaftesten Bremer Köche und Hoteliers gelingt ein zauberhafter Abend, bei dem knapp 40.000,- € an Spendeneinnahmen dafür sorgen, dass das sehr ambitionierte Ziel erreicht wird, den Fußboden (die „Basis“) für das ganze Gebäude finanzieren zu können!
Der Innenausbau der Blauen Manege beginnt und erfolgt in Eigenregie der Blauen Karawane und mit der finanziellen Unterstützung von Stiftungen. So kann die zukünftige Miete des neuen Quartierszentrums für den Verein in einem tragbaren Rahmen gehalten werden.
2020
Die Corona-Pandemie prägt den BlauHaus- und Karawanen-Alltag und verzögert auch den Ausbau und die Inneneinrichtung der Blauen Manege erheblich. Mit vielen kreativen Ideen versuchen die „BlauHäusler*innen“ unerschütterlich, dem Corona-Blues zu trotzen. Das gelingt besonders mit den - zunächst spontanen und dann regelmäßigen - Sonntagskonzerten, die vom Frühjahr bis zum Herbst – auch in der Nachbarschaft - viele Bewohner*innen anlocken und die Laune heben.
In all dem Corona- und Umzugs-Chaos, veranstaltet die Blaue Karawane mit dem Arbeitskreis „Neue Psychiatrie im Bremer Westen“ im Oktober den Fachtag Psychiatrie: Das Krisenhaus und die ersten Schritte zum Zentrum für seelische Gesundheit. Es geht um die Umsetzung des Zukunftskonzeptes von 2017, d.h. um die Transformation der zentralisierten, stationär ausgerichteten Krankenhauspsychiatrie in eine regionalisierte und weitestgehend ambulant ausgerichtete Versorgung im Lebensumfeld der Betroffenen (Umwandlung der Klinikpsychiatrie und der psychiatrischen Behandlungszentren in regionale Zentren für seelische Gesundheit).
Vor ca. 100 Tagungsteilnehmer*innen kündigt die Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard in ihrer Begrüßungsrede an, dass diese Transformation ab jetzt mit konkreten Schritten umgesetzt werden soll.
Im November erfolgt endlich der Umzug der Blauen Karawane aus dem Speicher XI in die Blaue Manege des BlauHaus-Projektes. Einbau und Einrichtung werden weiterhin von der alles beherrschenden Corona-Pandemie verzögert. Aber die großen und hellen neuen Räume im wunderschönen Holzgebäude mit seiner Scheddach-Architektur sorgen für gute Laune und stimmen optimistisch.
Dokumente und Links
Dokumente zum Download (pdf)
- Grußwort der Schirmherrin Luise Scherf
- Konzept BlauHaus Feb.2017
- Blauhaus Broschüre 2010
- Blauhaus auf einen Blick
- Letters of Intent
- Aktueller Entwurf des Architektenbüros GSP, 2016
Externe Links
- Martinsclub Bremen
- Quirl Kinderhäuser e.V.
- Dr. Hübotter Gruppe
- GEWOBA
- GSP Architekten mbB
- Aktion Mensch
- Stiftung Wohnliche Stadt – Bremen
- Überseestadt Bremen
- Hafenkante
- Inklusive-WG-Bremen
366 Werke des Künstlers Prof. Willi Pramann deren Verkaufserlös zu Gunsten des Projekts geht, finden Sie hier: Prof. Willi Pramann