Eine Idee wird Wirklichkeit

Eigentlich beginnt die Geschichte des BlauHaus – wie die der Blauen Karawane e.V. – mit der Auflösung der psychiatrischen Anstalt Kloster Blankenburg: Die erste gemeinsame Reise von Anstaltsinsassen:innen und Personal nach Triest, das Leben auf dem ehemaligen Psychiatriegelände von San Giovanni – gemeinsame Übernachtung in einem der ehemaligen Schlafsäle und gemeinsame Organisation und Zubereitung von Mahlzeiten inklusive – und die Erfahrung, dass der gemeinschaftlich gelebte Alltag nicht nur gelang, sondern für alle Mitreisenden ungeahnte Möglichkeiten und Erlebnisse bereit hielt, nährte die Sehnsucht nach einem ähnlichen, vielleicht etwas komfortableren Zusammenleben nach der Auflösung von Kloster Blankenburg.

Gelegenheiten, die diese Sehnsucht immer wieder zu neuem Leben erweckten, waren die Karawanen-Reisen. Auf diesen Reisen wurden alle Rollen und Funktionen der Karawanenteilnehmerinnen und -teilnehmer durcheinandergewirbelt: Einige kümmerten sich um den Einkauf und die Zubereitung der Mahlzeiten, andere um die Sicherheit von Wüna und wieder andere bereiteten die geplanten Vor-Ort-Aktionen vor. Bei solchen Tätigkeiten spielt es keine Rolle, ob jemand Arzt:in, Krankenpfleger:in oder Sozialarbeiter:in, Patient:in oder einfach nur Mitreisende:r ist: Es geht um das gemeinsame Erlebnis, zu dem jede:r etwas beträgt.

Das Projekt „Blaue Karawanserei“ (2001) war ein nächster Schritt in Richtung BlauHaus: Geplant war, ein Haus für eine Blaue Karawanserei mit Ateliers, Werkstätten und dem Café Blau zu entwerfen. An gemeinsames Wohnen war dabei noch nicht gedacht, aber es sollte ein Haus werden, wo man sich trifft, miteinander diskutiert, Pläne schmiedet, feiert und gemeinschaftlich tätig ist.

Erst mit dem Umzug in die Überseestadt erhielt die Vision von einem eigenen Haus, in dem alle Karawanenfreundinnen und -freunde nicht nur zusammenleben und tätig sein, sondern auch gemeinschaftlich mit anderen wohnen können, neuen Auftrieb. Unterstützt wurde dies von unserem inzwischen leider verstorbenen Vermieter im Speicher XI, Dr. Klaus Hübotter. Mit seiner Kompetenz und seinem Wissen als Bauunternehmer gab er der Vision eine erste reale Kontur.

Und so ging es weiter:

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