2007
Mit Dr. Klaus Hübotter, Bauherr, Mäzen und seit Juli 2003 Vermieter der Blauen Karawane im Speicher XI, beginnen erste Gespräche zur Realisierung der Utopie vom BlauHaus in der Überseestadt.
2008
Kontaktaufnahme zur Hanseprojekt GmbH und ihrem Projekt Hafenkante, das von der Entwicklungsgesellschaft Hafenkante
vorangetrieben wird. Dabei zeigt sich jedoch: Die meisten Verhandlungspartner sind zunächst skeptisch.
Unterstützung erhält die Blaue Karawane von Dr. Arnold Knigge, Staatsrat a.D. und Vorstandssprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen e.V. (LAG FW)
Die Idee des BlauHaus wird konkretisiert:
29./30. August: Kongress „Zum Glück geht es anders – Zusammen Leben – Wohnen – Arbeiten – Alternativen zu Heim, Anstalt, Isolation“. Der Kongress ist der Auftakt für die darauffolgende Öffentlichkeitskampagne für das BlauHaus.
2009
Weiterentwicklung des Bauvorhabens mit Klaus Hübotter.
Winterspaziergang mit Initiatoren, Interessenten und Förderern des BlauHaus-Projekts zur „B(l)austelle“ , dem für das BlauHaus reservierten Grundstück am Kommodore-Johnsen-Boulevard in der Überseestadt.
Bausenator Dr. Loske (Mitte), Dr. Hübotter (rechts daneben), Dr. Lutzky von der HanseProjekt GmbH, vorne rechts)
Ausstellung „Wohnwelten, Nachbarschaften und Visionen“ im „Brodelpott“ in Bremen-Walle mit Fotos und BlauHaus-Modellen.
„Die Karawane zieht weiter“. Diskussion über Perspektiven des gesellschaftlichen Wandels hin zu einer neuen, verantwortungsbewussten Nachbarschaft
Luise Scherf übernimmt die Schirmherrschaft für das BlauHaus.
Die Blaue Karawane erhält zusammen mit Blaumeier den Bremer Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon.
2010
Mit dem Martinsclub Bremen, der die Vision vom gemeinschaftlichen Leben, Wohnen und Arbeiten im BlauHaus teilt, werden Kooperationsgespräche geführt. Der Martinsclub soll die Betreuung von außen gewährleisten, wenn sie von BewohnernInnen des BlauHaus gewünscht wird, und gleichzeitig Ansprechpartner für die Pflege im Sozialraum Überseestadt sein.
Die Blaue Karawane beschreibt die Idee und konzeptionelle Eckpunkte des gemeinschaftlichen Zusammenlebens im BlauHaus in einer 18-seitigen Broschüre. Die Einleitung besteht aus einem Grußwort des damaligen Bürgermeisters Jens Böhrnsen und der Schirmherrin Luise Scherf.
Kongress „Leben 2020“
Die Blaue Karawane feiert ihr 25-jähriges Bestehen in einem extra dafür aufgebauten Bambuszelt auf der „B(l)austelle“ für das BlauHaus in der Bremer Überseestadt. Inhalt des dreitägigen Kongresses ist die Entwicklung der Blauen Karawane seit der Auflösung von Kloster Blankenburg bis hin zu dem Zukunftsprojekt BlauHaus. Referenten sind u.a. der Bremer Bausenator Dr. Loske und Prof. Dr. Früchtel von der Universität Potsdam.
Nach dem Kongress bildet sich die überregionale Arbeitsgruppe „Schuppen 18“ mit VertreterInnen aus der Psychiatrie, aus Kultur und Gemeinwesen zur Unterstützung des BlauHaus-Projekts.
2011
Im Frühjahr findet ein Treffen der Blauen Karawane mit vier Staatsräten aus den Bereichen Bau, Arbeit, Soziales und Gesundheit statt. In der Folge werden vom Bausenator (2011) und der Sozialsenatorin (2012) sog. Letters of Intent verfasst, die das BlauHaus-Projekt ausdrücklich unterstützen.
Noch geht die Blaue Karawane davon aus, dass sie das Projekt BlauHaus selbst finanzieren kann. Verhandlungen über finanzielle Unterstützung werden u.a. mit dem Integrationsamt geführt. Dabei geht es vor allem um die Förderung aus Mitteln der Ausgleichsabgabe.
Mit dem Quirl Kinderhäuser e.V. wird ein Träger für das im BlauHaus vorgesehene Kinderhaus Blau gefunden.
2012
Mit dem Martinsclub wird der Kooperations-Vertrag ausformuliert.
Zustimmung des Beirats Bremen-Walle zum Projekt BlauHaus nach der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans.
Auf der Breminale wird die Präsentation des BlauHaus-Projekts eines der attraktivsten Highlights. Erwachsene und Kinder sind begeistert von dem Modell aus Legosteinen und bauen eifrig mit an dem bunten Leben in der Blauen Manege des BlauHaus-Projekts:
Erste Gespräche mit GEWOBA als Bauherr für das BlauHaus.
Hintergrund ist die schwierige Finanzierung des Blauhaus-Projekts (ca. 6,7 Mio). Seither finden regelmäßige Verhandlungen statt. Die Konkretisierung des Projekts erfordert Veränderungen am Baukonzepts (u.a. mehr Wohnungen, z.B. für Studierende). ABER: Es gibt keine Kompromisse bei den konzeptionellen Essentials des BlauHaus-Konzepts, wie z.B. der Durchmischung der Bewohnerstruktur. Und es gibt eine weitere Einigung: Die Blaue Manege mit ihren Ateliers, Werkstätten und dem Café Blau wird von der GEWOBA zwar als Rohbau erstellt, ausgebaut wird sie aber von der Blauen Karawane nach eigenen Plänen und Bedürfnissen. Außerdem kann sie, falls ausreichende Mittel dafür eingeworben werden können, Eigentümerin der Blauen Manege werden.
Im Roten Salon im Speicher XI werden die Bilder des Künstlers Prof. Willi Pramann in einer Ausstellung präsentiert. Die Bilder werden zugunsten des BlauHaus-Projekts zum Verkauf angeboten.
2013
Unter dem Motto „Zum Glück geht es anders“ veranstaltet die Blaue Karawane an vier Abenden eine Diskussionsreihe über Inhalte und Ziele des BlauHaus-Projekts in der Bremer Kulturkirche St. Stefani.
Der Verein Quirl Kinderhäuser e.V. legt ein Konzept für das Kinderhaus Blau vor.
2014
Anlässlich des Stadtteilfestes in Bremen- Walle wird ein „Blauer Brückenschlag“ zwischen Walle und der Überseestadt visuell markiert: mit einem Streifen aus blauer Kreide von der B(l)austelle am Kommodore-Johnsen-Boulevard bis ins Waller Zentrum.
2015
„Wüsten zu Gärten“:
Die Blaue Karawane veranstaltet einen Umzug über den Weserdeich in der Überseestadt und lädt alle Nachbarn zum Besuch der „B(l)austelle“ ein.
Der von der Blauen Karawane präferierter Bauentwurf wird vom Aufsichtsrat der GEWOBA angenommen. Das heißt: es wird gebaut!
Sofort werden in der Blauen Karawane Pläne für blaue Aktionen zur Grundsteinlegung und zur Baubegleitung geschmiedet.
Das Baugrundstück am Kommodore-Johnsen-Boulevard wird von der GEWOBA erworben.
2016
Die GEWOBA stellt den Bauantrag für das BlauHaus.
Anlässlich des Protesttages zur Gleichstellung der Menschen mit Behinderungen wird der Blauen Karawane für das BlauHaus-Projekt der Preis der Stiftung für soziale Psychiatrie der Deutschen Gesellschaft für soziale Psychiatrie verliehen.
Diese Gelegenheit nutzt die Blaue Karawane nicht nur zum Feiern, sondern auch, um zusammen mit ihren Kooperationspartner:innen und einer Reihe namhafter Fachleute einen kritischen Blick auf die aktuelle Bremer Psychiatrie-Situation zu werfen. Über 160 Teilnehmer:innen erleben eine sehr lebendige und erfolgreiche Veranstaltung.
In der zweiten Jahreshälfte startet die Blaue Karawane – mit Unterstützung der Aktion Mensch – ein Projekt zusammen mit dem Bremer Filmemacher und Regisseur Eike Besuden und Akteur*innen des Blaumeier Ateliers: den Spielfilm „All inclusive“.
2017
Neben der Weiterentwicklung und finalen Planung des BlauHaus-Projektes wendet sich die Blaue Karawane wieder verstärkt ihrem Kernanliegen zu: der Verhinderung von sozialer Ausgrenzung und der Auflösung psychiatrischer Anstalten.
Gemeinsam mit Betroffenen und Professionellen, mit der GAPSY und den Eingliederungshilfeträgern des Bremer Westens veröffentlicht die Blaue Karawane das Zukunftskonzept für eine psychiatrische Versorgung psychisch kranker Menschen am Beispiel Bremen-West und erhält dafür große Zustimmung auf breiter Ebene (Betroffene, Expert*innen, Fachverbände, lokale Politik).
2018
Nachdem sich die Grundsteinlegung des BlauHaus mehrfach verzögert hat, veranstaltet die Blaue Karawane angesichts der bereits begonnenen Bautätigkeiten im April eine B(l)austelleneinweihung, an der über 100 Freund*innen des Projektes teilnehmen.
Die Grundsteinlegung findet schließlich am 26. Juni gemeinsam mit der GEWOBA und unter Beteiligung von Politik und Presse im Rahmen einer sehr gelungenen Feier statt.
2019
Großes gemeinsames Grillessen zusammen mit den Bauarbeiter*innen im Mai, zu dem die zukünftigen BlauHaus-Bewohner*innen und die Blaue Karawane im noch nicht ganz fertigen Rohbau der Blauen Manege einladen.
Fertigstellung der 83 Wohnungen im Sommer und Einzug der Bewohner*innen in das BlauHaus-Nord (mit 44 Wohnungen) und das BlauHaus-Süd (mit 39 Wohnungen).
Zum Highlight des Karawanenjahres wird im September ein Benefiz-Essen in den Räumlichkeiten der als Rohbau fertiggestellten Blauen Manege, dem zukünftigen Quartierszentrum des BlauHaus-Projektes. Die Veranstaltung ist sowohl von der Atmosphäre als auch vom Spendenergebnis her ein großer Erfolg ist. Dank der großartigen und uneigennützigen Hilfe einiger der namhaftesten Bremer Köche und Hoteliers gelingt ein zauberhafter Abend, bei dem knapp 40.000,- € an Spendeneinnahmen dafür sorgen, dass das sehr ambitionierte Ziel erreicht wird, den Fußboden (die „Basis“) für das ganze Gebäude finanzieren zu können!
Der Innenausbau der Blauen Manege beginnt und erfolgt in Eigenregie der Blauen Karawane und mit der finanziellen Unterstützung von Stiftungen. So kann die zukünftige Miete des neuen Quartierszentrums für den Verein in einem tragbaren Rahmen gehalten werden.
2020
Die Corona-Pandemie prägt den BlauHaus- und Karawanen-Alltag und verzögert auch den Ausbau und die Inneneinrichtung der Blauen Manege erheblich. Mit vielen kreativen Ideen versuchen die „BlauHäusler*innen“ unerschütterlich, dem Corona-Blues zu trotzen. Das gelingt besonders mit den – zunächst spontanen und dann regelmäßigen – Sonntagskonzerten, die vom Frühjahr bis zum Herbst – auch in der Nachbarschaft – viele Bewohner*innen anlocken und die Laune heben.
In all dem Corona- und Umzugs-Chaos, veranstaltet die Blaue Karawane mit dem Arbeitskreis „Neue Psychiatrie im Bremer Westen“ im Oktober den Fachtag Psychiatrie: Das Krisenhaus und die ersten Schritte zum Zentrum für seelische Gesundheit. Es geht um die Umsetzung des Zukunftskonzeptes von 2017, d.h. um die Transformation der zentralisierten, stationär ausgerichteten Krankenhauspsychiatrie in eine regionalisierte und weitestgehend ambulant ausgerichtete Versorgung im Lebensumfeld der Betroffenen (Umwandlung der Klinikpsychiatrie und der psychiatrischen Behandlungszentren in regionale Zentren für seelische Gesundheit).
Vor ca. 100 Tagungsteilnehmer*innen kündigt die Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard in ihrer Begrüßungsrede an, dass diese Transformation ab jetzt mit konkreten Schritten umgesetzt werden soll.
Im November erfolgt endlich der Umzug der Blauen Karawane aus dem Speicher XI in die Blaue Manege des BlauHaus-Projektes. Einbau und Einrichtung werden weiterhin von der alles beherrschenden Corona-Pandemie verzögert. Aber die großen und hellen neuen Räume im wunderschönen Holzgebäude mit seiner Scheddach-Architektur sorgen für gute Laune und stimmen optimistisch.
Kontaktaufnahme zur Hanseprojekt GmbH und ihrem Projekt Hafenkante, das von der Entwicklungsgesellschaft Hafenkante
vorangetrieben wird. Dabei zeigt sich jedoch: Die meisten Verhandlungspartner sind zunächst skeptisch.
Unterstützung erhält die Blaue Karawane von Dr. Arnold Knigge, Staatsrat a.D. und Vorstandssprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Bremen e.V. (LAG FW)
Die Idee des BlauHaus wird konkretisiert:
29./30. August: Kongress „Zum Glück geht es anders – Zusammen Leben – Wohnen – Arbeiten – Alternativen zu Heim, Anstalt, Isolation“. Der Kongress ist der Auftakt für die darauffolgende Öffentlichkeitskampagne für das BlauHaus.